Unerwartete Niederlage
Schachclub verliert 2:6 in Steinbach / Zweite spielt vorne mit

(al) – Die erste Saisonniederlage kurz vor der Weihnachtsfeier – das ist schon ganz anderen Mannschaften und auch dieses Jahr wieder passiert. Trotzdem tat den Flörsheimer Schachspielern das 2:6 beim SC Steinbach I am zweiten Advent ziemlich weh. Hatten sie diese Auseinandersetzung doch als „richtungsweisend“ für die Zukunft angesehen.
Demnach geht in der hessischen Landesliga Süd nach oben wohl nichts mehr. Die Flörsheimer rutschten mit jetzt 4:4 Punkten auf den 6.Platz und haben derzeit allenfalls theoretische Chancen, die beiden führenden Teams SC Frankfurt-West oder Freibauer Mörlenbach/Birkenau II (beide 8:0 Punkte) noch einzuholen. Ob von unten Gefahr droht, ist ungewiss. Die Schachfreunde Kelkheim, der SC Eschborn (je 1:7 Punkte) und die Schachfreunde Bürstadt (0:8) sind immer noch ohne Sieg.
Die erste Mannschaft des SC Steinbach steckt seit ein paar Jahren in der Krise. Aus der Oberliga musste sie „dank“ des Weggangs einiger starker Akteure mit zweifachem Abstieg hinunter in die Landesliga. Dort versucht man nun, sich wieder zu fangen. Das könnte klappen. Mit dem unerwarteten 6:2 gegen die wohl zu optimistischen Flörsheimer gelang dem einstigen Oberligisten der zweite Saisonsieg. Den Flörsheimern wiederum verhagelte dieses 2:6 ein wenig die Spielfreude.
In Steinbach probierten sie nämlich in den Eröffnungen viel Neues aus, was sich am Ende als zu riskant erwies. Markus Lahr, Wolfgang Ruppert, Luis Kuhn und Edgar Winand standen lange solide, während bei Samuel und Andreas Weber die Bretter „brannten“. Michael Buddes Stirn legte sich zunehmend in Sorgenfalten; und nur Alexander Stegmaier konnte nach einer Ungenauigkeit seines Gegenübers anhaltenden Druck ausüben. Buddes Niederlage und Stegmaiers Sieg waren auch die ersten Partie-Resultate, denen Kuhn jedoch eine weitere Niederlage (nach unerwartetem Materialverlust) folgen ließ. Die schlechten Nachrichten rissen nicht ab. Lahr verlor das Endspiel mit einem Minusbauern; Samuel Weber gab im Königsangriff die Dame her; Wolfgang Ruppert ließ sich auf einen letztlich ungünstigen Abtausch ein – beim 1:5-Zwischenstand war der Mannschaftskampf zu Gunsten der Gastgeber entschieden. Andreas Weber verkürzte mit Hilfe seines Kontrahenten auf 2:5, doch danach musste auch Edgar Winand auf Flörsheimer Seite klein beigeben.
Flörsheims Zweite hat sich nach dem 3:5-Schock in beim Lokalrivalen SF Hochheim I wieder gefangen. Beim abstiegsgefährdeten SC Nied III gab es einen deutlichen 6,5:1,5-Sieg. Die Flörsheimer sind damit in der Bezirksklasse B Dritter mit 6:2 Punkten und nur einen Zähler hinter SV Hofheim V und SF Hochheim (je 7:1).
In Nied gab es zwei kampflose Brettpunkte für Dominik Schwarz und Ralf Rupp. An den Brettern geriet nur Carsten Michel in Schwierigkeiten, der dann auch als einziger Flörsheimer verlor. Paula Ruppert und Lukas Platt gewannen beinahe gleichzeitig erst Material und dann ihre Partien. Wahid Jamali wickelte souverän in ein gewonnenes Endspiel ab – beim 5:1-Zwischenstand hatten die Flörsheimer die Mannschaftspunkte unter Dach und Fach. Michael Beck musste – einigermaßen genervt von einer anhaltenden Fallenstellerei – in ein Remis einwilligen, und Thomas Seidel konnte seine Partie noch gewinnen, ehe der drängende Hausmeister des Nieder Saalbaus mit seinem „Schluss jetzt!“ das Licht ausmacht.
Flörsheims Dritte hängt im Abstiegskampf der Kreisklasse A fest. Beim SC Hattersheim V mussten die Schachclub-Kids ein knappes 2,5:3,5 quittieren. Mit 1:5 Punkten bleiben sie Vorletzter und damit auf einem Abstiegsrang. Auffällig war, dass die Flörsheimer die Spitzenbretter gewannen (Kai Hübner und Lukas Battenfeld) und auch am dritten Brett noch ein Remis herausholten (Lucas Thomas). Doch die untere Bretthälfte ging vollständig verloren (Eray Coskun, Henry Ruppert, Max Stapel).

Pokal-Aus
Mit einem 2:2 gegen den SC Groß-Gerau I (Tabellenführer der Bezirksklasse A) schied die zweite Garnitur des Schachclubs aus dem MTS-Pokalwettbewerb aus. Den Ausschlag gab, dass die Flörsheimer das erste Brett verloren, wo sich Samuel Weber die Dame fangen ließ. Michael Beck gewann zwar das zweite Brett, doch waren die Remispartien von Wahid Jamali und Andy Weber an 3 und 4 am Ende zu wenig. Die Flörsheimer hätten nach der Niederlage an Brett 1 schon gewinnen müssen, um weiterzukommen.