Die Zweite feiert die Meisterschaft
Und die Dritte springt an’s rettende Ufer / Freude beim Schachclub
(al) – Der letzte Spieltag war noch einmal ein Freudentag für den
Flörsheimer Schachclub. Zwar verlor die erste Mannschaft in der hessischen
Landesklasse Süd gegen den abstiegsgefährdeten SC Eschborn mit 3:5, doch
für die zweite und dritte Mannschaft gab es einiges zu feiern. Die Zweite
sicherte sich mit einem 4:4 gegen den SV Hofheim V den Meistertitel in der
Bezirksklasse B, und die Dritte schaffte mit einem 3,5:2,5 in der
Kreisklasse A noch den Sprung auf Rang 6 und damit den Klassenerhalt.
Beim Spiel der Ersten merkte man, dass die Eschborner mit gehörigem
Ehrgeiz (und in starker Besetzung) an den Main gekommen waren. Für sie
ging es noch um den Klassenerhalt, während die Flörsheimer weder nach oben
etwas reißen noch nach unten in Gefahr geraten konnten. Nach einer
spannungsgeladenen Partie musste sich Wolfgang Ruppert mit einem Remis
begnügen. Markus Lahr gewann bereits im 5. Zug einen Bauern, spielte dann
aber wohl zu solide (also: verhalten) und musste am Ende in ein Remis
einwilligen. Luis Kuhn hingegen agierte kühn und opferte zwei Bauern, doch
war das in diesem Fall die falsche Strategie. Die zwei Bauern erwiesen
sich am Ende nämlich als „Verlustbringer“. Michael Budde spielte ebenfalls
mit dem Feuer und verbrannte sich dabei die Finger, was die Eschborner
zwei Punkte in Front brachte.
An den anderen Brettern ging es ruhiger zu. Christian Specht verbuchte
nach solider Partie ein Remis, Andreas Weber kam nach einigen
Schwierigkeiten mit einem Dauerschach und und einem weiteren Remis davon.
Edgar Winand schnappte sich im Endspiel einen Bauern und verkürzte den
Flörsheimer Rückstand auf 3:4, doch Dominik Schwarz verlor am Ende einen
Bauern und dann die Partie zum 3:5-Endstand.
In der Abschlusstabelle der Landesliga Süd belegen die Flörsheimer mit
leicht positivem Punktekonto (10:8) den vierten Platz, was durchaus ein
Erfolg ist. Meister SC Frankfurt-West (15:3) gönnte sich zum Abschluss
eine 3:5-Niederlage beim Vizemeister Freibauer Mörlenbach/Birkenau (14:4),
hatte den Titel und den Aufstieg in die Verbandsliga aber vorher schon
sicher. Auch der SC Bad Soden (12:6) vermochte gegen diese beiden Teams
nichts auszurichten. Ein klein wenig bleibt rätselhaft, warum die
Mörlenbacher/Birkenauer gegen den Schachclub Flörsheim 1:7 unter die Räder
kamen. Es war ihre einzige Niederlage.
Flörsheims Zweite hat ihre unverhofften Chancen genutzt. Aus dem einstigen
Abstiegskandidaten der Bezirksklasse B war auf einmal eines der Topteams
geworden, das mit nur einer Niederlage und 15:3 Punkten Meister wurde und
den Lokalrivalen und Vizemeister Schachfreunde Hochheim (14:4 Punkte) mit
in die Bezirksklasse A nimmt. Da tut auch nicht mehr weh, dass es die
einzige Niederlage ausgerechnet gegen diese Hocheimer setzte. Das
abschließende 4:4 gegen den SV Hofheim V hatte es in sich, denn die Gäste
aus der Kreisstadt hatten noch Chancen auf den Aufstieg. Am Ende kam das
4:4 für sie einer Niederlage gleich, weil sie mit 12:6 Punkten das
Klassenziel verfehlt hatten. Für Flörsheim gewannen Wahid Jamali und
Carsten Michel. Remis steuerten Michael Beck, Thomas Seidel, Lukas Platt
und Ralf Rupp bei. Niederlagen gab es für Günther Butz und Paula Ruppert.
Flörsheims Schachnachwuchs schaffte am letzten Spieltag doch noch den
Klassenerhalt. Im Abstiegsduell gegen den (am Ende trotzdem geretteten) SC
Bad Soden VI gab es einen knappen 3,5:2,5-Sieg. Die Flörsheimer wurden mit
7:11 Punkten Sechster, mit drei Punkten Rückstand zur oberen
Tabellenhälfte, aber auch mit vier Punkten Vorsprung auf die
Abstiegsplätze, die der SC Frankfurt-West IV (3:15) und der SC Hattersheim
IV (0:18) einnehmen. Gegen die Kurstädter gewannen Kai Hübner, Lucas
Thomas und Lothar Kanert. Lukas Battenfeld steuerte das entscheidende
Remis bei. Die Niederlagen von Rolf Mayer und Haitham Abdul Hai fielen da
nicht mehr ins Gewicht.
Da alle Mannschaften zu Hause in der Stadthalle gespielt hatten, feierten
die Flörsheimer Schachspieler gemeinsam und ausgelassen den Ausklang einer
insgesamt erfolgreichen Saison. 12 Jahre Landesliga hat es in der
Vereinsgeschichte des Schachclubs noch nie gegeben. Und dass die zweite
Mannschaft in der nächsten Saison dort spielt, wo einst die erste spielte,
ist auch ein Grund, sich kräftig auf die Schultern zu klopfen. Nicht
zuletzt können sich auch die Schachkids freuen. Sie sammeln in der
höchsten Kreisklasse nicht nur Erfahrungen, sondern auch Brett- und
Mannschaftspunkte.