Review der letzten Runde
Paarungen in der Gruppe A1:
Luis Kuhn – Edgar Winand 1-0
In diesem Spiel ging es um nicht weniger als den Einzug um Halbfinale. Edgar hat mit 5,5 aus 7 gegenüber seinem Kontrahenten aus Raunheim einen halben Punkt Vorsprung und wäre somit mit einem Remis im Halbfinale. Luis musste also mit Weiß gegen Edgar auf Gewinn spielen. Beide sind gewiefte Taktiker, was also eine äußerst spannende Partie erwarten lies.
Eddy will Luis überraschen und läßt zum ersten mal die Fingerlein vom verlockenden g-Bauern und wählt stattdessen die Aljechin-Verteidigung. Dennoch jucken Eddy’s Finger, wenn er schon nicht den g-Bauern nach g5 stellen kann, dann doch wenigstens seinen Kumpel, den f-Bauern. Weil dadurch wegen einer Fesselung eine Figur flöten geht, werden Eddy’s Halbfinalhoffnungen schon im 10ten Zug begraben. Bitter – Luis hat Eddy kurz vor der Ziellinie eingeholt und zieht verdient als Gruppenzweiter ins Halbfinale ein. Gratulation für den Neu-Flörsheimer!!!
Konrad Stehle – Michael Beck 0-1
Konrad zieht wie gewohnt schnell, aber Becki ist gut vorbereitet auf alle Eventualitäten.
Der alte Haudegen spielt seinen gewohnten Stiefel runter, das ermöglicht Becki über einen sizilianischen Umweg den gewohnten französischen Hafen anzusteuern. Es entstand eine Art französische Vorstoßvariante mit f4 ohne d4 UND ohne schlechten weißfeldrigen Läufer für Schwarz. Diesen hat Schwarz geschickt aus der Bauernkette laviert um diesen gegen einen Gaul auf f3 getauscht.
Dann holte Becki seinen vom Eddy geborgten Innovationshammer raus und jagt seinen g-Bauern nach g5! Konrad ist schwer überrascht, muss er doch der Aushebelung seiner Zentrumsbauern tatenlos zuschauen. Becki rochiert lang und Konrad kurz. Jetzt nimmt die Partie an Fahrt auf. Becki entscheidet sich die Initiative zu übernehmen und schnappt sich durch einen gefälligen taktischen Kniff einen Bauern. Weiss verfügt danach zwar über ein nicht unwesentliches Gegenspiel, aber die Stellung ist ziemlich kompliziert. Konrad kommt im wilden Taktikdschungel vom richtigen Pfad ab und wird im folgenden gleichfarbigen Läuferendspiel mit Minusbauer vom Black Panther Becki vernascht. Die bisher beste Leistung vom Becki, der in dieser fehlerlosen Partie taktisch brilliert und mit feiner Endspieltechnik zu überzeugen weiss.
Paarungen in der Gruppe A2:
Markus Lahr – Jürgen Neurohr 0-1
Jürgen reicht ein Remis, aber er ist auf Krawall gebürstet und wählt seine geliebte Königsindische Verteidigung. Vielleicht der beste Weg um ein Remis zu erhalten. Beide spielen spielen es sehr dynamisch und kompromisslos. Bei bestem Spiel hätte Markus in Vorteil kommen sollen (schliesslich soll sich das Studium einer kürzlich gespielten Partie wesentlich stärkerer Spieler ja auch auszahlen...), aber er findet nicht den richtigen Plan (wobei Shredder in der Analyse auch schon böse wird) und nach einer weiteren Ungenauigkeit findet er sich in einer schwierigen Stellung wieder. Jürgens aktives Figurenspiel im Zentrum stellt Markus vor zahlreiche Probleme. Markus sieht vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr, die Stellung bricht zusammen und einen Zug vor dem Matt gibt er auf. Damit steht Jürgen als erster Halbfinalteilnehmer seiner Gruppe fest.
Wahid Jamali – Rainer Mosig 1-0
Wahid mit Weiß bedeutet, dass Schwarz an diesem Tag keine Schlaftabletten braucht. London System. Gäääähhhhhhhhhhnnnnnnn!!!!
Aber er ist schlau, sein London System ist zwar ziemlich tröge, aber auch äußerst schwer zu knacken. Rainer spielt zwar selbst ein wenig passiv, kann aber dennoch ausgleichen. Trotz allem kommt Rainer böse unter die Räder, als er (nach Überhören eines Remisangebots) meint mit der Brechstange auf Gewinn spielen zu müssen. Ein vermeintlich interessantes Figurenopfer, entpuppt sich nach einen gemeinen Zwischenzug als grober Fehler und kostet die Partie. Das Spiel ist somit nach 25 Zügen entschieden. Wahid zieht somit als zweiter Teilnehmer seiner Gruppe ungeschlagen ins Halbfinale ein. Nach einem Stichkampf mit Jürgen muss er sich erst in der zweiten Stichpartie im Blitz geschlagen geben. Er spielt im Halbfinale gegen Wolfgang, hat aber die weissen Steine.
Das Halbfinale
Wahid - Ruppert
Kuhn - Neurohr